Kurzspiel-Werkzeuge erster Klasse – Titleist Vokey SM 10 Wedges

Ende 2024 hatte ich das Glück, bei dem Produkttest für die aktuellen Titleist Vokey SM 10 Wedges von GolfPost teilnehmen zu dürfen. Die bekannte Wedge-Serie, die nun schon seit Jahrzehnten der Zusammenarbeit von Bob Vokey und Titleist entspringt, kann wohl durchaus als „Quasi-Branchenstandard“ bezeichnet werden und sie finden sich sicher nicht umsonst auch im Bag einer überwiegenden Zahl von Spielern jeglicher Niveaus, die im Übrigens vielleicht auch eher anderen Brands zugeneigt sind.

Loft, Bounce, Grind, Schäfte…. – Zahlreiche Fitting-Optionen

Wedges dienen vor allem dem kurzen Spiel ins und rund ums Grün sowie der Bewältigung unzähliger und variantenreicher Schlagaufgaben. Gefühl und die Individualität des Spielers prägen dabei auch die Auswahl der passenden Schläger. Variationsmöglichkeiten beim Material können hier natürlich beim jeweiligen Zuschnitt helfen. Entsprechend fallen bei dem Angebot der Vokey-Wedges sofort die zahlreichen Grinds (= Sohlenschliffe), Bounce- und Loft-Varianten sowie Schaftoptionen auf, die das individuelle Fitting des persönlichen „Wedge-Setups“ ermöglichen. Zudem: die Vielfalt wächst. Es kommen immer wieder neue Optionen hinzu oder werden überarbeitet.

Erkenntnisgewinn: Wedge-Fitting

So begann dann auch mein Produkttest für die GolfPost: Ein ausführliches Wedge-Fitting im Titleist Fitting Center Köln (GC Velderhof) förderte – nach ausführlichem Ausprobieren von vollen Schlägen, Pitches, Chips etc. – mein persönliches Setup zu Tage: Tatsächlich – und erstmals – vier „richtige“ Wedges wanderten in mein Bag. Die „Konfiguration“ nach dem Schema „Loft.Bounce Grind„: 46.10 F, 50.08 F, 54.12 D, 58.08 M.

Pitching Wedge (46er) und Gap Wedge (50er) wurden dabei – da auch eher mal für den vollen Schlag gedacht – mit dem Schaft meiner Eisen (Project X LZ) ausgestattet und haben mit dem F-Grind eine eher traditionelle (Eisen-)Sohle, die damit besonders auch für volle Schlägen geeignet ist. Der D-Grind mit hohem Bounce beim 54er bietet – wie der M-Grind – Vielseitigkeit für variantenreiche Schläge rund um das Grün, einschließlich natürlich dem Bunker. Soweit ein (unvollständiger) Abriss hinsichtlich der „Rahmendaten“. Ach so: Selbst meine Lieblingsgriffe (Golfpirde CP2 Pro) waren natürlich auch noch verfügbar. Perfekt!

Optik: Das Auge spielt mit

Nicht zu vergessen: „Das Auge spielt mit“ und hier bieten die Vokey-Wedges auch in der aktuellen Serie meiner Meinung nach wieder einiges. Unterschiedliche Finishes und ansonsten eine Optik, die sowohl Sportlichkeit, aber auch genug Selbstvertrauen vermittelt, mit diesen „Werkzeugen“ wirklich jede Aufgabe auf dem Platz bewältigen zu können. 

Ich habe mich für das Nickel-Finish entschieden. Zudem gibt es standardmäßig noch das klassische Tour Chrome und Jet Black. Manchmal erscheinen unterjährig zudem noch besondere Finishes und Varianten. Also Augen auf!  Anfangs hatte ich Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit des gewählten Finishes, aber ich muss sagen, der Gebrauch lässt die Köpfe ansprechend markant „altern“. Alles ok. Ich bin sehr zufrieden.

Gefühlssache

Die SM10 Wedges fühlen sich wieder sehr gut an und ich darf zugeben: die Kombination aus „Look&Feel“ spielt für mich beim Wedge-Spiel eine ganz entscheidende Rolle. Hier können die neuen Vokeys erwartungsgemäß überzeugen. Wer bei den vollen bzw. volleren Schlägen bei einem weniger guten Treffmoment butterweiches Feedback erwartet, wird natürlich „enttäuscht“. Diese Erwartungshaltung wäre aber auch fehlgeleitet: Gerade diese Unmittelbarkeit und dieses Feedback möchte man ja bei diesem Schlägertypus vorfinden und ich finde sie eher wichtig. Dahingehend wird sich z.B. beim Pitching Wedge (46) über die nun kommende Saison noch zeigen, welches Bedürfnis überwiegt: Das authentische Feeling im kurzen Spiel, im Chipping etc. Oder geht es dann vielleicht doch wieder zum Pitching Wedges aus dem Satz (Typ „Players‘-Eisen“) zurück, was einfach der bessere Generalist für den vollen Schlag ist? Wir werden sehen. Im Moment bin ich froh über die weitere Option mit gleichem Kopfkonzept unmittelbar rund ums Grün, denn in dem Bereich nehme ich zugegeben selten etwas anderes als ein „richtiges“ Wedge in die Hand und gerade bei langen Chips etc. gefällt mir das „46er“ aktuell sehr.

Performance

Auch mit den neuesten und besten Material liegt es natürlich am Ende – oh Wunder – noch immer beim Spieler, aber dennoch: Wenn man im „Vokey-Portfolio“ erstmal seine Richtung und seine Konfiguration ausgemacht hat, unterstützen diese Schläger gefühlt sehr gut das eigene Spiel. Die Sohlenschliffe, der Aufbau des Schlägerkopfs etc. vermitteln dann den Eindruck gut „mitzuarbeiten“ und zu supporten, egal welches Setup eingenommen oder wie auch immer die Schlagfläche positioniert wird und welchen Untergrund es zu bewältigen gibt. Ein „frisches und scharfes“ Wedge dieser Klasse unterstützt natürlich (zusammen mit ein paar weiteren Faktoren) „out of the box“ u.a. mit mehr Spin und besseren Ergebnissen in der Distanz- und der Drop-and-Stop-Kontrolle, wenn es darum geht, den Ball aus überschaubarer Distanz bestenfalls direkt ins Loch zu befördern. Dies gibt Selbstvertrauen bei der Bewältigung der jeweiligen Spielaufgabe.

Fazit

Ich freue mich auf die kommende Saison mit den neuen SM10 Vokey-Wedges. Meinen persönlichen Test (der häufig bei eher „winter-widrigen“ Bedingungen stattfinden musste) habe ich nun glücklicherweise doch noch mit einer feinen Runde bei sich bereits „frühlingshaft regenerierenden“ Platzbedingungen abschließen können und ich stelle fest: Ein wenig freue ich mich nun schon darauf, wenn eines meiner vier „Vokeys“ auf der Runde, ums und ins Grün gefordert ist. 

Es lohnt also, sich einmal auf die vielfältigen Optionen einzulassen, auszuprobieren und vor allem zu erfahren, welche Vorteile auch ein spezielles Wedge-Fitting dem eigenen Spiel bieten kann. Ein Termin beim örtlichen Titleist-Fitting-Center wird in keinem Fall vergeudete Zeit sein. Im Gegenteil: Neben den wertvollen Erkenntnissen macht es auch schlicht eine Menge Spaß!

Dieser Artikel erschien in einer ersten Fassung am 19.03.2025 auch in der Golf Post